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Langsam wieder durch das aus der Ferne zu ihr durchdringende Jaulen eines Wolfes aus ihren Gedanken gerissen, schlug Katrina die noch immer leicht rötlichen Augen auf, um zu der langsam aufgehenden Sonne zu sehen die den tristen Nachthimmel erhellte und die Welt von der tiefen Dunkelheit befreite in die sie noch vor wenigen Minuten gehüllt war. Die winterliche Kälte vermochte langsam auch durch ihren zarten Körper zu ziehen, der sich ohne Zweifel nicht anfühlte als sei es der ihre. Ohne zu wissen was sie hier machte, wie sie hier her gekommen war und warum sie sich nicht daran erinnern konnte, sah sie sich genauer in ihrem Umfeld um, derweil sie sich zaghaft von dem kalten Boden erhob und ihre Sachen glatt strich. Mit langsamen Schritten als sonst, tapste die Denali über Stock und Stein des Waldbodens, zurück zu ihrem Anwesen während sie die Hoffnung nicht aufgab, das ihr die Erinnerungen über ihr nächtliches Abenteuer bei ihrem kleinen Spaziergang wieder einfallen würden.
Obgleich Katrina noch länger versuchte es vor sich selbst zu verleugngn oder nicht, so wusste ein kleiner Teil in ihrem Inneren das diese Aussetzer schon lange nicht mehr nur kleine Ausnahmen waren. Seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten erwachte sie aus ihrer Starre, fand sich in Waldgebieten, fremden Städten oder Häusern wieder ohne die dazugehörigen Erinnerungen. Ein leises Fauchen verließ ihre Lippen, nicht unerwartet oder stolz auf den Anblick der sich ihr auf dem Rückweg nach Hause bot, sobald sie das erste tote Tier am Rande des Waldpfades erkannte und die dazu gehörigen Blutspuren auf ihren Händen bemerkte. Schuldbewusst riss sie den Blick von dem armen Geschöpf ab das einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war, sich einredent das es nicht allein ihre Schuld war und es ihr nicht noch einmal passieren würde - vergebens. Mit jeder weiteren Blutspur, jedem weiteren verletztem oder gar getötetem Tier das sie auf ihrem Weg fand, beschleunigten sich die Schritte der Blondine aus Angst vor sich selbst und dem was sie angestellt hatte.
Vorsichtig tastete sie mit den Fingerspitzen über dem am Rande ihres Anwesens stehendem morschem Baumstamm, sobald sie den Wald hinter sich gelassen hatte und wieder zuhause war, um sich zu vergewissern, das sie wirklich wieder zurück war. Obwohl sie sich am liebsten sofort in ihr Zimmer geeilt wäre um sich dort für die nächsten Stunden oder Tage in ihrer Bettdecke einzuwickeln und nicht mehr herauszukommen, wanderten ihre Gedanken und ihre Aufmerksamkeit zu etwas ganz anderem, weit weg von ihr und all ihren Problemen. Ein sanftes fast schon verführerisches Lächeln ruhte auf den Lippen Katrinas während ihr Blick wie von selbst über den muskulösen Körper des Mannes glitt, der ihr schon seit Monaten den Atem raubte. Das er wie jeden Morgen um diese Zeit bei seinem Training war, und sie nicht bemerkte, störte Katrina nicht. Statt sich bemerkbar zu machen, strich sie mit den noch immer blutbefleckten Fingerspitzen über das kalte Holz des Baumes, ehe sie sich daran lehnte und die Arme wärmesuchend um sich selbst legte. Noch immer verfolge ihr Blick wie gebannt jede Bewegung Garretts ohne das sie das leichte Funkeln in ihren Augen verbergen konnte oder es gar wollte, es zählte nur das er ihr half ihre Probleme für einen Moment zu vergessen, obgleich er dies wusste oder nicht..
Der gutaussehende Vampir trainierte etwas im Garten wo er niemanden sonst aus seiner Familie stören könnte. Natürlich würde sich Eleazar damit Vergnügen mit ihm gemeinsam zu trainieren und aus Spaß gegen ihn zu kämpfen. Doch diente das nicht nur seine Kondition weiter auszudehnen und sich Fit zu halten. Es galt eher als Ablenkung um nicht weiter Gedanken an Katrina zu verschwenden. Stetig wuselte sie in seinem Kopf umher, wie ein Geist der keine Ruhe finden wollte. Es brachte ihm sichtlich zum Lächeln, einerseits doch auf der anderen Seite verwirrte es ihn, machte ihn unsicher bei seinen Gefühlen. Und vor allem aber was er überhaupt fühlen sollte. In seinem Innern war alles so Wüst, völliges Chaos das er wohl vorerst nicht so schnell wieder in Ordnung bringen konnte. Dafür war alles so ungeklärt, unausgesprochen und unklar.
Gerade holte der junge Mann mit einem Schlag in die Luft aus, dann trat er schließlich kräftig mit dem Fuß gegen den ihm gegenüberstehenden Baum. Natürlich machte ihm dieser Schlag nicht deutlich viel aus. Nicht einmal ansatzweise.
Garrett entschied sich für eine kleine Pause, ehe er mit dem Training fortfuhr. Und erst jetzt bemerkte er den deutlichen Geruch der Frau die ihm auf gewisse Weise so viel bedeutet. So einzigartig und faszinierend zugleich, es war als würde es mir den Atem rauben, wenn ich noch funktionierende Lungen hätte. Unbeschreiblich.
Ohne noch auf sie zu achten, trainierte er unausgiebig weiter wo sich auf seinen Lippen ein vielsagendes Lächeln bildete. In Gedanken wissend, das Kate dies bemerkte, ahnte er mit Sicherheit sie würde es sehen.
Noch einige weitere Male holte Garrett aus, nun da er wusste, das er heimlich von der Schönheit beobachtet wurde. Jetzt, gab er sich noch umso größere Mühe. Denn auf unerklärliche Weise, wollte er ihr zeigen, was er drauf hatte und stets bei Gefahr gut in Form sei. Es galt nicht nur der Veranschaulichung. Er wollte trainiert sein um seine Familie und besonders Katrina, egal was auch geschieht, beschützen zu können. Die Familie in der er lebte, war alles was er hatte und sie waren auch immer für ihn da. Er schätze sie und war froh das er sich damals ihnen angeschlossen hatte, auch wenn er stetig immer mehr darauf verzichten musste, das Leben anderer Menschen für seine Befriedung und um seinen Durst zu stillen, nehmen musste. Damals war ihm das egal, heute allerdings möchte er auch da seinen Willen und dem Drang nach Menschenblut unter Beweis stellen. Für ihn, für seine Familie.
Kräftig schlug der Vampir wieder einmal in die Luft, wo er dann aufhörte und somit auch sein Training beendete. Wohlwissen das Katrina womöglich noch immer da stand, drehte er seinen Kopf leicht nach Rechts um sie genau anzusehen. Es war als würde sie vor Scham erröten, wobei ein amüsiertes Grinsen seinerseits nicht aus blieb. Um die hübsche Vampirin anzusticheln und mit seinem spitzen Bemerkungen in Rage zu bringen, konnte er sich keineswegs einen Spruch verkneifen. "Na, fertig mit beobachten, oder hast du noch nicht genug von mir? Du könntest auch ein Bild von mir machen, dann kannst du mich noch länger betrachten." Die Worte kamen schneller aus ihm herausgeplatzt als er denken konnte und jetzt wusste er: Gleich beginnt der große Sturm. Aber ein guter. Einen den er liebte. Die Neckereien mit Kate waren doch immer noch das Schönste an diesem Leben in dieser Familie.
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